Blattkachel eines Turmofens, das letzte Lebensalter darstellend
wohl Süddeutschland, 1. Hälfte 17. Jh.
Im Spätmittelalter lösten von aussen eingefeuerte, geschlossene Öfen die offene Kaminheizung in den Stuben von Bürger- und Bauernhäusern ab. In Graubünden waren dies entweder Lavezstein-
oder Kachelöfen, die aus Blattkacheln wie dieser zusammengesetzt wurden. Die Aussenseiten dieser Kacheln waren bunt glasiert und oftmals auch mit Reliefs oder Malereien geschmückt.
Auf unserer Kachel ist ein sitzender alter Mann zu sehen, neben ihm steht der Tod schon bereit. Die Darstellung der verschiedenen Lebensalter ist ein typisches Motiv der Spätrenaissance. Die Figur des Todes mit der Sanduhr in der Hand soll an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern.