Kaffeeröster
Roveredo, undatiert
«Wir trinken ihn drei Mal im Tag und es dunkt uns, dass wir ohne ihn fast nicht mehr leben können», beschrieb die Union dals Grischs 1926 den Kaffeekonsum in Graubünden. Dabei handelte es sich aber meist nicht um reinen Kaffee. In der Regel mischte man billigere Zusätze wie Zichorie, Lupinen, Eicheln oder Getreide bei. Geröstet wurde zuhause, oft am offenen Kaminfeuer mit einfachen Röstern, wie unserem Objekt.
Zwar eröffneten bereits im 17. Jahrhundert Bündner in Venedig die ersten Kaffeehäuser Europas. Für Chur ist 1772 erstmals ein Kaffeeladen bezeugt. Aber reiner Kaffee blieb bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Luxusprodukt, das sich breite Schichten kaum leisten konnten.