Viehglocke des Glockengiessers Franz Moser (1858‒1938)
Cumbel, 1896
Von 1828 bis 1932 produzierte die Familie Moser in ihrer Giesserei in Obervaz Glocken von hoher Qualität. Sie gehörte zur fahrenden Volksgruppe der Jenischen und stellte auch als «Störgiesser» Glocken für Bauern her.
Mobile Händler und Handwerker waren wichtig in der bäuerlichen Gesellschaft, denn sie versorgten entlegene Höfe mit Waren und Dienstleistungen. Ab dem 19. Jahrhundert bekämpfte der moderne Staat die fahrende Lebensweise aber zunehmend. Besonders unmenschlich waren die Kindswegnahmen des «Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute zwischen 1926 und 1973. Besonders viele Betroffene stammten aus Graubünden.