1998

Schüssel für «Spanische Suppe»

Fürstenau, um 1900

«Spanische Suppe» hiess im 16. und 17. Jahrhundert im süddeutschen Raum und in der Nordostschweiz ein beliebtes Eintopfgericht aus Fleisch, Gemüse und Bouillon. Es war dem sonntäglichen Tagesablauf angepasst und ermöglichte auch der Magd den Kirchgang, denn es wurde vorgekocht und dann in einer bronzenen Schüssel auf den Herd oder in den Kachelofen gestellt. Während des langen Garens entwich der Dampf durch ein Loch im Knauf des Deckels.

Die Suppe stammt aus Spanien, wo sie olla podrida genannt wurde. Von dort gelangte sie als Olio-Suppe nach Wien, als pot-pourri nach Frankreich und als Spanische Suppe in die Schweiz.