10 – Objektstandort

Transitverkehr auf Pferderücken

2. Obergeschoss

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Transitverkehr auf Pferderücken

Pferdemodell mit Saumsattel, Peist, undatiert
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Pferdemodell mit Saumsattel, Peist, undatiert

Im Passland Graubünden hatten Handel und Verkehr zwischen Nord und Süd zu allen Zeiten eine grosse wirtschaftliche Bedeutung. Denn Zölle, Weggelder und Transportlöhne waren wichtige Einnahmequellen. Bis die Passstrassen im 19. Jahrhundert ausgebaut wurden, mussten sämtliche Güter auf den Rücken von Tragtieren transportiert werden. Dafür setzte man trittsichere Maultiere oder die grösseren Saumpferde ein. Unser Ausstellungsobjekt entspricht einem Saumpferd, welches mit bis zu 150 kg Last beladen werden konnte. Auf diese Weise wurden zum Beispiel Milchprodukte in den Süden gebracht und dort gegen Getreide, Salz oder Wein eingetauscht.

Transportiert wurden die Waren durch genossenschaftliche Verbände, die sogenannten «Porten». Sie waren jeweils für einen Streckenabschnitt zuständig. An den Grenzen ihres Gebietes wurden die Waren auf die Tiere der benachbarten Porte umgeladen. Diese Transportweise war aufwändig und eher langsam. Wer es eilig hatte, musste seine Güter mit einem teuren Expresstransport verschicken. Ein Säumer mit einer solchen direkten «Strackfuhr» schaffte die ca. 100 Kilometer lange Strecke von Chur bis nach Chiavenna in etwa drei Tagen.

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