Chur, 1859

Unsere Waage stand am wichtigsten Warenumschlagplatz der Stadt Chur im Einsatz: Im Kaufhaus, der Gewölbehalle unterhalb des Rathauses. Wie kaum an einem anderen Ort sonst haben in Graubünden während Jahrhunderten viele unterschiedliche Hohl-, Längen- und Gewichtsmasse nebeneinander existiert. Nach der eidgenössischen Vereinheitlichung der Masse von 1848 rechneten die Talschaften und Dörfer trotzdem noch lange mit ihren eigenen Werten.

Für die täglichen Geschäfte im Kaufhaus bedeutete dies ständiges Umrechnen, Wägen und Nachmessen. Allfällige Verwirrung über das in der Stadt gültige Längenmass konnte man mit dem in die dortige Mauer eingelassenen «Churer Fuss» klären, einem 30 cm langen Eisenstab.