«Carte de visite» von Marie Coray, fotografiert von Jost Guler
Thusis, um 1900
Dank einer verkürzten Belichtungszeit und kleineren Formaten wurden Portrait-Fotografien ab Mitte des 19. Jahrhunderts erschwinglich. Besonders die «Carte de visite»-Bildchen wurden zu einem weltweiten Verkaufsschlager. Man verschenkte das eigene Bild und sammelte im Gegenzug die Kärtchen von Verwandten, Freunden oder berühmten Persönlichkeiten. Auf der Rückseite unseres Bildchens steht «Tante Marie». Zur Aufbewahrung gab es extra angefertigte Einsteck-Alben: Social Media des 19. Jahrhunderts.
Auch in Graubünden eröffneten zahlreiche Portraitstudios. Eines davon gründete Jost Guler (1860‒1917) in Thusis. Seine Familie betrieb es über drei Generationen.