1986

Holzpuppe, «Sennentuntschi»

Calanca/Masciadon, undatiert

Schon vielfach wurde unser Objekt als das «einzige real existierende Sennentuntschi» bezeichnet. In die Sammlung kam die rätselhafte Figur dank dem Volkskundler Peter Egloff, der während einer Wanderung im Calancatal auf sie gestossen war.

Die Geschichte dieser Puppe ist unbekannt. Gerade deshalb bietet sie eine Projektionsfläche für Fantasien. Ihr eigenartiges Aussehen lässt an den im Alpenraum weit verbreiteten Sagenstoff des «Sennentuntschi» denken. Er handelt von einsamen Älplern, die sich eine Frauenpuppe basteln und sie sexuell missbrauchen. Sie wird lebendig und rächt sich grausam, indem sie den Sennen umbringt und dessen Haut auf dem Hüttendach aufspannt.