Ein Museum für Graubünden
1869 ruft der Jurist, Historiker und Politiker Peter Conradin von Planta (1815–1902) mit Gleichgesinnten zur Gründung einer «Bündnerischen Stiftung für Wissenschaft und Kunst» auf. Ihr Ziel ist es, ein Museum zu schaffen, in welchem Kulturgüter aus Graubünden gesammelt und erhalten werden können, um sie vor Verkauf oder Zerstörung zu schützen.
Mit seinem Aufruf wendet er sich an Bündnerinnen und Bündner im In- und Ausland und bittet sie um Spenden für sein Projekt. Neben Geld kommen so auch historische Objekte und Bücher zusammen, die einen Grundstock für das neue Museum bilden. 1872 erreicht er sein Ziel: Das Rätische Museum eröffnet seine erste Ausstellung im Haus Buol.
Zu Beginn noch als klassisches Mehrspartenhaus geführt, wird der Platz für die verschiedenen Sammlungsbereiche bald knapp. 1919 gehen das Kunstmuseum und das Naturmuseum eigene Wege. Das Rätische Museum konzentriert sich mit seiner Sammlung fortan auf die Geschichte, die Archäologie und die Volkskunde Graubündens. 1928 geht die Sammlung in den Besitz der neu gegründeten Stiftung Rätisches Museum über.
Heute ist das Rätische Museum eines von drei kantonalen Museen. Seine zentralen Aufgabengebiete sind das Sammeln und Bewahren von Objekten zur Geschichte Graubündens, das Erforschen konkreter Sammlungsbestände sowie das Vermitteln historischer Themen an ein breites Publikum mit Ausstellungen oder Veranstaltungen.