05 Extra Die Verbreitung des Christentums Gemäss der Legende verbreitete der Heilige Luzius im 5./6. Jahrhundert den christlichen Glauben in Rätien. Seine Gebeine wurden in der Krypta der Kirche St. Luzi beigesetzt.Foto: Rätisches Museum + Unter Kaiser Theodosius I., hier auf einer Münze dargestellt, wurde das Christentum im späten 4. Jahrhundert zur Staatsreligion erklärt. Heidnische Kulte waren damit verboten.Foto: Archäologischer Dienst Graubünden + Funde aus einer Höhle bei Zillis zeigen, dass heidnische Kulte trotz der Verbote noch lange weiter gepflegt wurden. Dort wurden vermutlich dem Gott Mithra Weihgaben dargebracht. Zeitgleich befand sich nur wenige hundert Meter davon entfernt bereits die frühchristliche Kirche St. Martin.Foto: © Andrea Badrutt, Chur + Unter anderem wurden in der Kulthöhle über 600 Münzen, zahlreiche Kristalle und Scherben eines reich verzierten Kultgefässes gefunden. Die Gegenstände waren verstreut, daneben lagen die Gebeine eines wohl hingerichteten Mannes, und der Höhleneingang war zugeschüttet. Vermutlich wurde den heidnischen Praktiken im Frühmittelalter ein gewaltsames Ende bereitet.Foto: Archäologischer Dienst Graubünden + Der religiöse Wandel lässt sich auch anhand von Gräberfunden nachvollziehen. In Bonaduz wurde 1963 ein Gräberfeld gefunden, welches zwischen dem 4. und dem 7. Jahrhundert genutzt worden war.Foto: Archäologischer Dienst Graubünden + Insgesamt wurden über 700 Bestattungen freigelegt. In der Bestattungsweise lässt sich unterscheiden zwischen der früheren, antiken Bestattungstradition und der späteren, christlich geprägten.Foto: Archäologischer Dienst Graubünden + In den älteren Gräbern aus dem 4. und 5. Jahrhundert wurden Grabbeigaben, hier beispielsweise Becher und Teller aus Lavezstein, gefunden. Diese fehlen in den jüngeren Gräbern. Nach christlicher Auffassung brauchen Tote keine materielle Ausrüstung fürs Jenseits.Foto: Archäologischer Dienst Graubünden + 451 lässt sich erstmals ein Bischof namens Asinio in Chur nachweisen. Hier liegt auch eines der bedeutendsten frühchristlichen Baudenkmäler nördlich der Alpen: Die St. Stephanskirche wurde im 5. Jh. erbaut und diente als Grabstätte für die Churer Bischöfe. Sie liegt in der heutigen Kantonsschule und ist öffentlich zugänglich (Schlüssel erhältlich im Sekretariat der Kantonsschule).Foto: © Andrea Badrutt, Chur +