Ein Stadtplan aus dem 17. Jahrhundert
Der sogenannte Knillenburger Prospekt zeigt die Zunftstadt Chur und den Bischöflichen Hof noch vor dem grossen Brand von 1674. Entdecken Sie die frühneuzeitliche Stadt in ihren Details.
Der bischöfliche Hof. Seit dem Frühmittelalter diente das befestigte Areal oberhalb der Stadt als Bischofssitz. Der Hof umfasst die Kathedrale, das bischöfliche Schloss, Türme, einen Innenhof und weitere Bauten. 1514 trennte Kaiser Maximilian I. das Gebiet von der Stadt Chur ab und überliess ihn dem Bischof als Reichslehen. Erst 1852 wurde der Hof wieder in die Stadt eingemeindet.Foto: Rätisches Museum
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Die Kirche St. Stephan. Sie wurde nach 500 errichtet und diente als Grabstätte der Churer Bischöfe. Im 17. Jahrhundert war St. Stephan nur noch fragmentarisch erhalten und nicht mehr in kirchlichem Gebrauch. Erst 1850 wurden beim Bau der Kantonsschule die Überreste der Kirche wiederentdeckt. Heute gelten sie als eines der bedeutendsten Baudenkmäler des frühen Christentums in der Schweiz.Foto: Rätisches Museum
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Die Kirche St. Luzi. Sie stammt aus dem 8. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert befand sich dort ein Prämonstratenserkloster. Heute ist dort das Priesterseminar.Foto: Rätisches Museum
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Die Martinskirche. Um 800 erstmals erwähnt, zählt St. Martin zu den ältesten Kirchen der Stadt. Beim Brand 1464 wurde sie beschädigt und danach in gotischem Stil wieder aufgebaut. 1523 wurde Johannes Comander an die Martinskirche berufen. Hier schloss er sich der Reformation an.Foto: Rätisches Museum
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Das Zunfthaus der Schneider. Seit 1464 war Chur eine Zunftstadt. Die Zunfthäuser dienten den Mitgliedern als Versammlungsorte. Hier wurden Feste gefeiert, aber auch stadtökonomische und politische Entscheidungen getroffen. Das Zunfthaus der Schneider wurde im 16. Jahrhundert erbaut und steht heute gegenüber des Rätischen Museums.Foto: Rätisches Museum
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Das Churer Rathaus. Ein Vorgängerbau wurde beim Stadtbrand von 1464 zerstört. Daraufhin wurde das bis heute bestehende, neue Rathaus als Amtssitz der Churer Obrigkeit gebaut. Bis um 1550 umfasste es zudem noch ein Spital. Die grosse Halle diente als Warenumschlagplatz und Marktort. In der Aussenwand ist das offizielle Mass für den Churer Fuss (30 cm) in die Mauer eingelassen.Foto: Rätisches Museum
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Das Kloster St. Nicolai. Das Dominikanerkloster, 1280 gegründet, bezog 1288 die Gebäude hinter der Stadtmauer. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und in eine Schule umgewandelt. 1624 wurde es kurzzeitig nochmals restituiert, bevor die dazu gehörigen Gebäude endgültig umgenutzt wurden.Foto: Rätisches Museum
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Das Obertor. Die mittelalterliche Stadt Chur wurde von einer Stadtmauer mit mehreren Türmen und Toren eingefasst. Nicht alle der im Knillenburger Prospekt verzeichneten Türmchen lassen sich allerdings historisch belegen. Das Obertor, als wichtigster Zugang aus südlicher Richtung, ist bis heute erhalten.Foto: Rätisches Museum
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Welschdörfli. Das Gebiet im Süden der Stadt war schon seit urgeschichtlicher Zeit besiedelt. Hier befand sich auch die römische Stadt Curia. Der Name «Welschdörfli» entstand im Spätmittelalter, als sich in Chur die deutsche Sprache durchgesetzt hatte, während man ausserhalb der Stadtmauern noch Romanisch, «Welsch», sprach.Foto: Rätisches Museum
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Der Friedhof Scaletta. Nach der Reformation wurde ausserhalb der Stadtmauern ein neuer Friedhof errichtet. Dass er sich nicht unmittelbar neben einem Kirchenbau befand, war damals neuartig. Dass hier neben den reformierten Einwohnern der Stadt auch Katholiken bestattet wurden, ist aussergewöhnlich. Der Friedhof war bis 1862 in Gebrauch und ist heute der Stadtgarten.Foto: Rätisches Museum
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Und wo ist das Rätische Museum? Das Haus Buol wurde erst 1675 erbaut und ist daher auf dem Knillenburger Prospekt noch nicht zu sehen. Stattdessen ist der Vorgängerbau eingezeichnet, ein Zeughaus. Zuvor hatte sich dort der Friedhof der Martinskirche befunden.Foto: Rätisches Museum
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