Nuppenglas, «Krautstrunk» für Altarreliquien
Ilanz-Pitasch, um 1500
In seiner Form erinnert das Glasgefäss ein wenig an einen abgeernteten Kohlstiel, daher stammt die Bezeichnung «Krautstrunk». Neben der dekorativen Wirkung hatten die aus aufgesetzten Glastropfen geformten Nuppen auf der Oberfläche aber auch einen praktischen Zweck: Das Glas konnte dank ihnen weniger aus der Hand rutschen.
Der «Krautstrunk» diente im Mittelalter als alltägliches Trinkgefäss für Bier und Wein, fand jedoch mitunter auch als Messwein- oder Reliquienbehälter Verwendung, so wie dieses Objekt. In Graubünden gab es keine nennenswerte Glasproduktion. Entsprechend wurden die meisten Glaswaren aus der Sammlung importiert.