Kasel (Messgewand)
Breil/Brigels, 17. Jh.
Dieses Messgewand aus der Kirche Sogn Bistgaun in Dardin hat die typische «Bassgeigenform» des 17. Jahrhunderts. Während des Gottesdienstes stand der Priester mit dem Rücken zur Gemeinde, deshalb ist die Rückseite einer Kasel die Schauseite. Sie zeigt in der Mitte die Heilige Dreifaltigkeit – die Taube des Heiligen Geistes, Gottvater und Jesus – und zu beiden Seiten Maria und Josef.
Der Grund unserer Kasel ist aus schlichtem Leinenstoff, aber mit ihren Seidenstickereien, Goldfäden und Pailletten erfüllte sie dennoch repräsentative Ansprüche. Die Stickerei der Kasel wird unter dem Begriff «Tiroler Stickerei» geführt und wurde im Kloster Müstair gefertigt.