Gebärstuhl
Vaz/Obervaz, 18. oder 19. Jh.
Geburten waren lange Zeit reine Frauensache. Der Gebärenden stand eine Hebamme bei. Ihr Beruf gehört zu den ältesten historisch nachweisbaren Frauenberufen überhaupt. Meist wurde sitzend geboren. Die Hebamme brachte dafür einen Gebärstuhl mit, sie selbst sass auf einem Hocker zu Füssen der werdenden Mutter.
Erst ab dem 18. und 19. Jahrhundert kam die Geburtshilfe in Männerhand: Klinikgeburten unter Aufsicht von universitär ausgebildeten Ärzten wurden üblich und verdrängten die hebammenbegleiteten Hausgeburten zunehmend. Auch die Gebärposition änderte: Die Geburt im Liegen war bequemer – für den Arzt.