1957

Amulett, auch «Blutstrich» genannt

Peist, undatiert

Magische Zeichen gegen das Unheil: Der in Graubünden tätige Sagenforscher Arnold Büchli (1885–1970) schenkte dem Rätischen Museum immer wieder volkskundliche Objekte. Dazu gehört dieses Amulett, im Volksmund «Blutstrich» genannt. Es handelt sich um einen in Leder geritzten Stern, der an der Türe zum Kuhstall als Abwehrschutz gegen blutige Milch oder am Hühner- oder Ziegenstall gegen den «Düster» (Infektionskrankheit) aufgehängt wurde. Den achtzackigen Stern bezeichnete man als «doppelten Blutstrich», während der fünfzackige Drudenfuss (Pentagramm) als «kleiner» oder «gewöhnlicher» Blutstrich galt.