1972

Kräuel zum Ausgraben von Schnecken

Lumbrein, undatiert

Schnecken waren einst ein typisches «Arme-Leute-Essen». Für die Kirche zählten die Weichtiere überdies nicht als Fleisch, weshalb sie als Fastenspeise beliebt waren. Auch in Graubünden war das Schneckensammeln weit verbreitet. Meist wurde von Hand gearbeitet, aber um die Schnecken zwischen Steinen und aus der Erde hervorzugraben, verwendete man einen solchen Kräuel.

Die gesammelten Tiere wurden entweder sofort im Feuer gebraten oder in Schneckenständen gemästet und gelagert, bis sie eingedeckelt waren, also die Öffnung ihres Häuschens zur Winterruhe verschlossen hatten. In Fässern verpackt wurden sie danach exportiert, insbesondere nach Italien.