Chur, 2. Hälfte 19. Jh.

Wenn der berühmte Giacomo Casanova (1725‒1798) unter Damenröcken Unterhosen entdeckte, war er entrüstet: Denn das Tragen von Unterhosen galt für Frauen geradezu als unerhört. Generell waren Unterhosen lange Zeit unüblich. Zu ihrer allmählichen Verbreitung trug zuerst das Militär bei: Soldaten wurde das Tragen von Unterkleidern aus hygienischen Gründen empfohlen.

Im 19. Jahrhundert wurde das neue Kleidungsstück allmählich unter beiden Geschlechtern gebräuchlich. Damenunterhosen reichten bis zu den Knien und waren im Schritt meist offen. Zur Selbstverständlichkeit wurden Unterhosen allerdings erst im 20. Jahrhundert. In der Sammlung des Rätischen Museums finden sich 36 verschiedene Modelle.