2004

Dienstbotenbüchlein der Magd Barbara Markut aus Klosters (geb. 1812)

Lindau, 1839

Die 27-jährige Magd teilte das Schicksal vieler junger Frauen aus der ländlichen Unterschicht. Wirtschaftliche Not zwang sie, in bürgerlichen Haushalten in der Stadt zu dienen. Dienstmädchen zu sein bedeutete, in einem der am wenigsten respektierten Frauenberufe zu arbeiten.

Weibliche Hausangestellte wurden schlecht bezahlt und oft auch schlecht behandelt. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war ihr gesetzlicher Schutz völlig ungenügend. Zwischen Arbeitgebern und Angestellten bestand ein grosses Machtgefälle.

Auch das obligatorische Dienstbüchlein konnte als Druckmittel gegen Dienstmädchen eingesetzt werden: Denn nur ein einwandfreies Zeugnis ermöglichte weitere Anstellungen.