Das Geschäft mit den Söldnern
2. Obergeschoss
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Solddienst leisten für einen fremden Herrscher – für sehr viele Bündner Männer war dies jahrhundertelang eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Mitte des 18. Jahrhunderts lebten in den Drei Bünden rund 70'000 Personen. Davon dienten schätzungsweise 10'000 junge Männer als Söldner in ausländischen Armeen, also jeder Siebte.
Einfache Soldaten mussten ihren mehrjährigen Dienst meist unter erbärmlichen Bedingungen leisten. Die Drei Bünde und die lokalen Patrizierfamilien hingegen profitierten vom lukrativen Geschäft mit den europäischen Mächten. Sie erhielten hohe Geldbeträge, sogenannte «Pensionen», dafür, dass sie die Anwerbung von Soldaten für fremde Heere auf ihrem Gebiet zuliessen oder gleich selbst übernahmen. Die Söhne der Bündner Oberschicht konnten in fremden Diensten militärische Karriere machen. Als Offiziere wurden sie gut bezahlt. Zu ihnen gehörte auch Ambrosius von Sprecher, dessen Uniform hier ausgestellt ist. Er stieg in der französischen Armee bis zum Rang eines Majors auf.
1859 wurde das stark umstrittene Söldnerwesen durch den Schweizerischen Bundesstaat verboten. Eine Ausnahme blieb die Päpstliche Schweizergarde. In derselben Vitrine ist die Gala-Uniform des Schweizergarde-Kommandanten Luigi Hirschbühl ausgestellt.
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