Portrait Jörg Jenatsch, Öl auf Leinwand, 1636

Er ist eine der bekanntesten aber auch umstrittensten Persönlichkeiten der Bündner Geschichte: Jörg Jenatsch. Unser Portrait zeigt ihn als vierzigjährigen Offizier in französischen Diensten.

Geboren 1596 in einfachen Verhältnissen, absolvierte Jenatsch in den Wirren des Dreissigjährigen Krieges eine bemerkenswerte Karriere. In jener Zeit, als die Drei Bünde ins Spannungsfeld der europäischen Mächte gerieten, wurde aus dem Pfarrer ein Söldnerführer und schliesslich ein einflussreicher Politiker. Für seinen Aufstieg wechselte er wenn nötig die politische Partei: Er diente zunächst Venedig, dann Frankreich und schliesslich Spanien-Habsburg. Sogar die Religion änderte er von reformiert zu katholisch. Aus Überzeugung, wie er sagte. Aus Berechnung, vermuteten seine Zeitgenossen. Seine Ziele verfolgte er radikal und mit grosser Gewaltbereitschaft. Und auch sein eigenes Leben endete auf gewaltsame Weise: 1639 wurde er an der Fasnacht in Chur mit einer Axt von Unbekannten erschlagen. Sein Grab befindet sich in der Kathedrale in Chur.