09 Extra Die Suche nach dem Originalportrait Es gibt nur ein einziges Portrait von Jörg Jenatsch, das zu seinen Lebzeiten angefertigt wurde. Es befand sich lange in Privatbesitz und hing vor rund hundert Jahren für eine Weile als Leihgabe im Rätischen Museum. In der allgemeinen Jenatsch-Begeisterung, ausgelöst durch Conrad Ferdinand Meyers Roman, wurde es damals mehrfach kopiert. Als die Besitzer das Originalbild zurückverlangten, verblieb eine dieser Kopien, hergestellt von Paul Martig, im Museum.Foto: Rätisches Museum + Lange Jahre wusste niemand mehr, wo sich das Originalportrait befand. Bis sich Manuel Janosa vom Archäologischen Dienst Graubünden 2012 auf die Suche machte. Er stiess auf ein Bild aus Privatbesitz, das sich unterdessen als Leihgabe in der Schweizer Botschaft in Paris befand. Mittels Aufnahmen mit einem mobilen Röntgengerät konnte er nachweisen, dass es sich tatsächlich um das originale Portrait handelte.Foto: Archäologischer Dienst Graubünden + Das Ölbild aus dem Jahr 1636 zeigt den vierzigjährigen Jenatsch auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Seine Uniform verrät den Offizier in französischen Diensten. Die Pose mit dem eingestützten Arm ist soldatisch: Hier will einer als verwegener Kämpfer und nicht als braver Bürger wahrgenommen werden. Solche Portraits wurden serienweise hergestellt. Deutlich ist zu erkennen, dass Jenatschs Gesicht von einem besseren Maler angefertigt wurde, als der Rest des Bildes.Foto: Rätisches Museum + Nach der Identifikation ihres Bildes als Original, beschloss die Besitzerfamilie, das Portrait dem Rätischen Museum im Tausch gegen eine Kopie zu überlassen. Der Künstler Patrick Devonas kopierte das Bild inmitten unserer Ausstellung und liess sich bei der Arbeit zusehen. Anschliessend konnte die Kopie im Museum durch das Original ersetzt werden.Foto: Rätisches Museum +