1908

Spinnrockenaufsatz

Sent, 19. Jh.

Ein geschmücktes Brettchen als Liebesbeweis: Der Rockenaufsatz wurde in den Rahmen des Spinnrades eingesetzt und diente zur Befestigung der noch unversponnenen Wollfasern. Solche mit Schnitzereien verzierte, bunt bemalte Brettchen schenkten junge Verehrer ihrer Auserwählten als Liebesgabe. Bei diesem Exemplar wurden die geschnitzten Blumenranken zum Teil sogar vergoldet. Es handelt sich um eine Variante der typischen Engadiner Spinnrockenaufsätze des 19. Jahrhunderts.

Als Vertreter der regionalen Volkskunst wurden Rockenaufsätze bei Sammlern beliebt. Auch das Rätische Museum fokussierte ab dem 20. Jahrhundert stärker auf volkskundliche Objekte mit engem Bezug zu Graubünden.