Holzmodel für Marzipan oder Anisbrotteig
wahrscheinlich Surselva, um 1700
Zu vielen Feiertagen im Kirchenjahr oder im Lebenslauf gehört spezielles Gebäck. Bereits im ausgehenden Mittelalter kannte man Süsswaren aus dem kostbaren Marzipan. Im 17. Jahrhundert entstanden Nachahmerprodukte aus Anisteig, bei dem die teuren Mandeln durch Weissmehl ersetzt wurden.
Mit einem Model aus Holz, Ton, Stein oder Metall konnte der wenig quellende Teig ausgeformt und bebildert werden. Beliebte Darstellungen darauf waren biblische Szenen, Pflanzen, Tiere oder Herzen. Der Schnitzer dieses Holzmodels wählte das in der Bündner Volkskunst verbreitete Motiv der Nelke. Das Museum besitzt eine kleine Sammlung von 55 in Graubünden verwendeten Backmodeln.