1965

Römischer halbierter Dupondius aus Nîmes

Chur, ca. 9/8‒3 v. Chr.

Not macht erfinderisch: Nach der Eroberung des Alpenraums durch die Römer herrschte akuter Kleingeldmangel. Man behalf sich, indem man bestehende Münzen einfach halbierte. So war es auch mit diesem Dupondius aus der Zeit des Kaisers Augustus (27 v.-14 n. Chr.) geschehen. Er wurde bei Ausgrabungen im Churer Welschdörfli gefunden.

Auf der intakten Münze wäre ein Krokodil zu sehen, die Inschrift verweist auf die Stadt Nîmes. Dort wurden damals nämlich Veteranen des römischen Ägyptenfeldzuges angesiedelt. Das exotische Tier verweist auf deren Wehrdienst am Nil. Bis heute ziert es das dortige Stadtwappen sowie die Polohemden eines berühmten Modelabels.