13 – Objektstandort

Grenzen der Industrialisierung

2. Obergeschoss

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Grenzen der Industrialisierung

Velo «Landquarterli» aus der Maschinenfabrik Landquart, 1868/69
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Velo «Landquarterli» aus der Maschinenfabrik Landquart, 1868/69

Die Maschinenfabrik Landquart war im Anlagenbau tätig und produzierte neben verschiedenen Maschinen und Werkzeugen ab 1868 auch Fahrräder in sehr begrenzter Stückzahl: Unser Ausstellungsobjekt ist ein sogenanntes „Landquarterli“, ein Zweirad aus Metall und Holz mit Pedalkurbeln an der Vorderachse. Somit wurde die Maschinenfabrik Landquart zur ersten Velofabrik der Schweiz.

Allein aus topografischen Gründen eignete sich der Kanton generell schlecht für die Industrialisierung. Grössere Städte als Konsumzentren fehlten und die Abgeschiedenheit vieler Täler erschwerte die Ansiedlung von Unternehmen. Einzig im Churer Rheintal und an ein paar anderen Orten mit ebenen Flächen und guter Verkehrsanbindung entstanden kleinere oder mittelgrosse industrielle Betriebe, von der Tabakfabrik bis zur Baumwollspinnerei, von der Ziegelei bis zur Lebensmittelfabrik. Längerfristig konnten sich allerdings nur wenige davon halten. Auch die teils aufwändigen Versuche, den Abbau von Eisenerz zu intensivieren oder die vorhandenen Silber- und Goldvorkommen im Kanton profitabel auszubeuten, brachten nicht den gewünschten Erfolg. In Graubünden vollzog sich der Wandel von der landwirtschaftlich geprägten Lebensweise zur Dienstleistungsgesellschaft direkt, das heisst ohne den Zwischenschritt über die Industrialisierung.

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