1980

Karfreitagsrätsche

Graubünden, 19. Jh.

In den katholischen Kirchen verstummen die Glocken nach dem Abendmahl am Gründonnerstag bis zur Osternachtsfeier im Gedenken an das Leiden und die Grabesruhe Christi. Die Legende besagt, die Glocken würden nach Rom fliegen, um den päpstlichen Segen zu empfangen.

Während dieser Zeit ersetzen an manchen Orten Karfreitagsrätschen die Glocken. Sie ertönen im Kirchturm oder rufen beim Umzug durch das Dorf zum Gottesdienst. Bei unserem Modell wird ein Klappern erzeugt durch den hölzernen Hammer, der auf dem Brett nach beiden Seiten schwingt. In Graubünden wird der Kirchenbrauch der Karfreitagsrätschen seit den 1950er Jahren immer seltener ausgeübt.