06 – Objektstandort

Adlige unter sich

1. Obergeschoss

06

Adlige unter sich

Wappenkästchen, Scheid, 1. Hälfte 14. Jh.
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Wappenkästchen, Scheid, 1. Hälfte 14. Jh.

Der Churer Bischof diente dem Kaiser als Hüter der Alpenpässe. Im Gegenzug stattete ihn der Kaiser reichlich mit Privilegien und Ländereien aus. Gleichzeitig kontrollierten einheimische Adelsfamilien eine Vielzahl von kleinräumigen Herrschaftsgebieten. Als Zeichen ihrer lokalen Macht erbauten sie vielerorts Burgen. Sie dienten als Wohnsitze und landwirtschaftliche Betriebe. Militärisch-strategische Funktion hatten die wenigsten.

Unser Ausstellungsobjekt stammt aus diesen Kreisen des rätischen Feudaladels. Es ist aus Buchenholz gefertigt, mit Leinwand überzogen und mit Wappen bemalt. Solche «Minnekästchen», also «Liebeskästchen», dienten gerne als Hochzeitsgeschenke. In diesem Fall könnte es anlässlich der Heirat zwischen Anna von Rhäzüns und Graf Johann von Werdenberg um 1365 übergeben worden sein.

Im Spätmittelalter verlor Rätien als Passland an Bedeutung und der Churer Bischof damit an Macht. Im Land wurden zahlreiche Fehden ausgetragen. Neue Führungsschichten begannen sich zu formen.

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